Es ist Sommer, Freunde! Und wir sind gespannt wie’n Flitzebogen, was dieser mit uns vor hat. Während die ersten von euch sich mit Festival-Utensilien eindecken und Pläne schmieden, was den Abgang aus der städtischen Dunstglocke betrifft, haben wir uns Folgendes für die warmen Monate überlegt; der hintere Raum wird für sogenannte „Mini-Ausstellungen“ freigegeben, wobei „Mini“ nicht nur auf die Größe anspielt, sondern auch auf die Dauer. Auch wird es keine Vernissage im herkömmlichen Sinn geben, denn sobald die Hängung steht, das Licht ausgerichtet und die Preise festgelegt sind, fällt der Startschuss und die Ausstellung gilt als eröffnet, dann komme wer wolle. Der erste Künstler, den wir für dieses Vorhaben gewinnen konnten, ist Martin Krusche – ein Berliner, der illustriert, malt und anhand eigener Schablonen selber druckt.
Dienstag, 25. Juni — Nachdem Martin all seine Exponate in den kleinen Raum trug, kamen wir ins Gespräch. Ich wollte wissen, wie er sich das so vorstellt, ganz ohne Vernissage und wie das weitere Vorgehen hinsichtlich der üblichen „Propaganda“ aussehen könnte. Er selbst sei ja nicht so „der Typ für Eröffnungen“. Und wenn sie unumgänglich sind, sei er ausschließlich an den gezeigten Werken interessiert und würde sich viel lieber darüber in ein Gespräch vertiefen, als über das politische Zeitgeschehen. Hier musste ich schmunzeln, weil’s mir ganz genau so geht. Ich bot ihm meine Hilfe beim Aufbau an, weil mir das viel Spaß bereite, doch er lehnte dankend ab. Die benötigte Unterstützung bekam er von einem Laserpointer, der ihm leuchtend grüne und schnurgerade Linien an unsere schrägen Wände warf. In Windeseile und auch, wie er später zugab, angeregt, durch meinen starken Kaffee, wuppte er so die Hängung, als hätte er nie etwas anderes getan. Danach löcherte ich ihn noch ein wenig wegen der Ausstellung. Verbal knuffte ich ihn in die Seite: er hätte es ja irgendwie mit Blumen und Vasen, oder? Mal sehen, wie er darauf reagiert. Ja, sie seien ihm wirklich lieb und teuer und würden das Schöne und vielleicht sogar das Gute betonen, was ihm leider, außerhalb der Kunst – der anderen Wirklichkeit – zu oft abhanden kommt.
„Florales“
von Martin Krusche
bis zum 20. Juli 2024
Es ist Sommer, Freunde! Und wir sind gespannt wie’n Flitzebogen, was dieser mit uns vor hat. Während die ersten von euch sich mit Festival-Utensilien eindecken und Pläne schmieden, was den...
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Es ist Sommer, Freunde! Und wir sind gespannt wie’n Flitzebogen, was dieser mit uns vor hat. Während die ersten von euch sich mit Festival-Utensilien eindecken und Pläne schmieden, was den Abgang aus der städtischen Dunstglocke betrifft, haben wir uns Folgendes für die warmen Monate überlegt; der hintere Raum wird für sogenannte „Mini-Ausstellungen“ freigegeben, wobei „Mini“ nicht nur auf die Größe anspielt, sondern auch auf die Dauer. Auch wird es keine Vernissage im herkömmlichen Sinn geben, denn sobald die Hängung steht, das Licht ausgerichtet und die Preise festgelegt sind, fällt der Startschuss und die Ausstellung gilt als eröffnet, dann komme wer wolle. Der erste Künstler, den wir für dieses Vorhaben gewinnen konnten, ist Martin Krusche – ein Berliner, der illustriert, malt und anhand eigener Schablonen selber druckt.
Dienstag, 25. Juni — Nachdem Martin all seine Exponate in den kleinen Raum trug, kamen wir ins Gespräch. Ich wollte wissen, wie er sich das so vorstellt, ganz ohne Vernissage und wie das weitere Vorgehen hinsichtlich der üblichen „Propaganda“ aussehen könnte. Er selbst sei ja nicht so „der Typ für Eröffnungen“. Und wenn sie unumgänglich sind, sei er ausschließlich an den gezeigten Werken interessiert und würde sich viel lieber darüber in ein Gespräch vertiefen, als über das politische Zeitgeschehen. Hier musste ich schmunzeln, weil’s mir ganz genau so geht. Ich bot ihm meine Hilfe beim Aufbau an, weil mir das viel Spaß bereite, doch er lehnte dankend ab. Die benötigte Unterstützung bekam er von einem Laserpointer, der ihm leuchtend grüne und schnurgerade Linien an unsere schrägen Wände warf. In Windeseile und auch, wie er später zugab, angeregt, durch meinen starken Kaffee, wuppte er so die Hängung, als hätte er nie etwas anderes getan. Danach löcherte ich ihn noch ein wenig wegen der Ausstellung. Verbal knuffte ich ihn in die Seite: er hätte es ja irgendwie mit Blumen und Vasen, oder? Mal sehen, wie er darauf reagiert. Ja, sie seien ihm wirklich lieb und teuer und würden das Schöne und vielleicht sogar das Gute betonen, was ihm leider, außerhalb der Kunst – der anderen Wirklichkeit – zu oft abhanden kommt.
„Florales“
von Martin Krusche
bis zum 20. Juli 2024